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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 23

1913 - Breslau : Hirt
Moor und Marsch. 23 erheblich ist auch der Nutzen, der von der Narbe des Hochmoors durch Hutungen und Hieb von Heidplaggen zum Düngen und zur Streu gewonnen wird. Die „Moordamm- Kultur" besteht in der Bedeckung des Tiefmoors, das vorher entwässert sein muß, mit einer 11 cm starken Moorschicht, die aus Gräben entnommen ist, und dann mit Sand. Dadurch werden die Wachstumsbedingungen für Ackerfrüchte so günstig gestaltet, daß die derartig behandelten Böden an Höhe und Sicherheit der Erträge dem besten Marschboden gleichkommen. Endlich aber hat der Chemiker das unan- gegriffene Hochmoor selbst erobert, indem er den Bauer lehrte, künstlichen Dünger in seine bare, blanke Narbe zu tun, und nunmehr wogen auf der ehemaligen Wüstenei die schönsten Roggenfelder, während die Niedermoore zu ertragreichen Wiesen oder Weiden aufgebessert werden. Dennoch beruht die zweckmäßigste Nutzung auf der Fehnwirtschaft (Fenn, Fehn, Venn — Morast). „Sie bedingt^ zunächst die völlige Abtorfung der Fläche, wobei die oberste, als Brenntorf nicht verwendbare Schicht, die .Bunkerde' (Moostorf und Heiderde), in Stücken von 0,30 — 1 m ,abgebunkt', d. h. auf den schon abyetorsten Untergrund geworfen wird. Sodann wird sie mit mindestens 10 cm Sand bedeckt, der mit der obersten Schicht der Bunkerde durch mehrmaliges Pflügen eng vermischt wird. Die so gewonnene Ackerkrume verlangt in der ersten Zeit eine sehr starke Düngung, gibt dann aber vorzügliche und sichere Ernten. Die Bunkerde verzehrt sich in wenigen Jahrzehnten, und es bleibt, da der Untergrund des Moores meistens aus schwach eisenhaltigem Sand und nur ganz selten aus Lehm und Klei besteht, ein Humus- reicher Sand als Ackererde zurück." Damit aber dieses erfreuliche Ergebnis erzielt werden kann, ist eine umfangreiche Wasserwirtschaft Vorbedingung. Ein Hauptkanal vom abzutorfenden Moor nach dem nächsten Flusse oder einem andern Kanal muß gezogen werden, und wenn das Werk recht gedeiht, begleitet ihn später ein paralleler Wasserzug für die schnellere Hin- und Rückfahrt: beide werden durch rechtwinklig einlaufende Kanäle vereinigt. Die Hauptwieke ist „die Mutter der Fehntjers, die ihm Milch und Brot gibt". An sie gliedert sich das Netz der kleineren Wasserstraßen, der Inwieken und Hinterwieken, daneben auch der Landstraßen, und wenn da günstige Absatz- und auch Abwässerungsbedingungen vorhanden sind, entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte ein rechtwinklig gegliedertes Gitterwerk von Gehöften, schließlich eine Stadt. In mustergültiger Weise ist die Fehnfrage gelöst worden von der holländischen Stadt Groningen, aber die niedersächsischen Fehne sind — mit Ausnahme der olden- burgischen und der älteren im Reg.-Bez. Stade ans dem 18. Iahrh. — weit hinter diesem Muster zurückgeblieben. Die meisten sind aus Mangel an Erfahrung oder an Mitteln in minder gelungenen Versuchen steckengeblieben; auch das Papenburger, eins der größten unter den deutschen, steht den holländischen stark nach. Die für alle nord- westlichen Moore wirkende Zentral-Moorkommission in Bremen und ihre Versuchs- station haben Wesentliches erzielt, aber große praktische Erfolge werden erst gewonnen werden durch holländische Lehrmeister, die ihr Werk im Burtanger Moor begonnen haben. Neuerdings hat eine starke, vom Staate geförderte Bewegung eingesetzt, die Moore der Besiedlung zu gewinnen, sie hat vor allem die Nutzbarmachung der Hoch- moore, nicht die Fehnwirtschaft zum Ziele, und in Hannover ist die erste amtliche „Moorstelle" ins Leben getreten. Ihre Aufgabe ist es, alle bisherigen Erfahrungen in der Moorkultur zu sammeln und zu verwerten. Da, wo die Flüsse langsam und an den Küsten durch die Flut gestaut zum Meere ziehen, lassen sie den Schlamm zu Boden fallen, den sie aus dem Berglande mit sich führen, und dieser bildet dann das Marschland, das an den breiten Mündungsbusen unserer großen Ströme sich am weitesten ausgedehnt. Zwischen den Mündungen der Elbe und der Ems liegen 3386 qkm solchen Bodens, von dem etwa die Hälfte zweimal täglich von Salzwasser überspült werden würde, wenn er nicht künstlich geschützt wäre. ' E.stumpfe, Die Besiedelung der deutschen Moore. Leipzig 1903, S. 104 ff.

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 31

1913 - Breslau : Hirt
9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken. 31 Ein besseres Gepräge weisen die Höhenzüge im nördlichen und im östlichen Lüneburg auf, die ebenso Wie die Heide zum Südlichen Landrücken gehören, der erst bei Cuxhaven endet- ihr tonhaltiger Boden trägt vielfach schönen Buchenwald. Sie beginnen nördlich vom Bruchlande des Drömling, das auf künstlichem Wege nach der Aller und der Ohre hin (s. S. 22) entwässert wird, und ziehen in nordnordwestlicher Richtung zum Teil über die Elbe hinaus. Zu ihnen gehören: a) Der Lemgow [lemgö], rechts der Jeetzel. b) Der Drawehn (vom slawischen vrevjan — Holz), links vom Flusse, bis 142 m hoch. Den bewaldeten Höhen hat der leicht bewegliche Sand die weichen Formen gegeben. In der breiten Wiesenniederung der Jeetzel die drei kleinen Städte: das alte Lüchow [lüchö], vom slawischen Luch — Sumpfland, Hauptort der ehemaligen Grafschaft Lüchow, Dannenberg und auf einer Insel in der Einmündung in die Elbe Hitzack er. Die beiden letzten Städte sind um deutsche Zwingburgen im wendischen Lande entstanden,- im Schlosse von Dannenberg saß 1223-25 der König Waldemar Ii. von Dänemark gefangen. c) Der Name Göhrde im engeren Sinne kommt einem annähernd kreisrunden Waldlande von 10 km Durchmesser zu, sie ist bis 150 m hoch. Ihr glänzender Wildbestand hat von jeher die Herrscher des Landes zur Weidmannslust angelockt. 16. September 1813 Sieg der Verbündeten- Denkmal. Dieser östlichste Winkel Hannovers zwischen der Elbe und Sachsen erinnert durch seinen Namen, das Wendland, daran, daß die Bewohner bis zu einer Linie von Bleckede südwärts einst Slawen waren. Viel Eigentümliches haben sie sich noch bewahrt im Körperbau, in Kleidung, Sitten und in der hufeisenförmigen Bauart der „Rundlingsdörfer", die nur einen Eingang besitzen. 9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken. Die Marschen lagern an den Flüssen, vor allem an der Elbe und der Weser, aber auch an der Oste, der Medem und der Geeste wie an den kleineren, gewöhnlich durch einen breiten Streifen Moorlandes getrennt von der hohen „Geestkante". Das Moor dringt an vielen Stellen tief in die Geestrücken ein oder überlagert ihn als Hochmoor. Politisch gehört der weit- aus größte Teil dieser Randgebiete zu den Reg.-Bez. Lüneburg und Stade, kleinere Stücke zu Hamburg, Bremen und auch Oldenburg. Alte Landes- namen: die Herzogtümer Bremen und Verden, jenes den größeren nördlichen Teil von Stade bildend — ausgenommen das Land Hadeln, um die Medem dieses die südliche Ecke- beide waren bis 1648 Bistümer, wurden dann schwedisch, 1715 hannoversch. a) Die Elbmarschen von Schnackenburg bis Harburg mit dem rechtselbischen Anteile bis zur Rögnitz, nicht selten - so 1888 - von den Hochfluten der Elbe arg bedroht. Wie die meisten Städte in der Nähe unserer großen Flüsse und der See ist Har- bürg am Rande einer Geestzunge erbaut, so daß es zugleich die Marsch berührt (Grund?), und da diese Geestzunge bis an einen schiffbaren Elliarm vorspringt, so ist

3. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 33

1913 - Breslau : Hirt
9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken. 33 breiten Wassergräben eingeschlossene Gehöfte, stattliche Toreinfahrten, zierliche Blumen- gärten, Fachwerkhäuser mit bemalten Balken und buntgefügten Ziegeln, 400000 Obst- bäume, die im Frühjahr das „Kirschenland" in ein weißes Blütenmeer verwandeln^, die schiffreiche Elbe - alles das gestaltet das Alte Land zu der anmutigsten aller Marschen. Durch die Flüsse Lühe und Este wird es in drei „Meilen" geteilt, deren erste an der Schwinge beginnt. Am Geestrande das gewerbfleißige Städtchen Buxtehude (d. i. Buchengestade) an der Este, und Stade (11), freundlich gelegen an der Schwinge, bekannt seit dem 10. Iahrh. Die ehemals blühende Hansestadt wurde durch mancherlei Unglücksfälle, so den großen Brand von 1659, arg geschädigt: lange Zeit Festung, früher viel genannt wegen des Stader Elbzolls, jetzt Beamten- und Garnisonstadt. In der Nähe ein Salzwerk. c) Zwischen der Schwinge und der Oste das Landkehdingen (Kaje = Gestade) mit der großen, nicht eingedeichten Insel Krautsand, der schwerste Marsch- boden, wie die folgende Marsch das Land der Ziegeleien, die von lippischen Arbeitern betrieben werden. Hauptort das Städtchen Freiburg a. Elbe: die Wohnorte begleiten wie im Alten Lande mit langen Reihen von Häusern die Landstraße. Etwas unterhalb Stade beginnt die Reihe der neun Küstenforts, die unweit Bremerhaven endet. d) Die Oste-Marsch leitet hinüber nach dem Lande Hadeln^, das durch den Geeste-Kanal und andere Wasserstraßen entwässert wird (s. S. 53): der Überfluß des Wassers im Balksee wird durch den Neuhäuser Kanal abgeführt. Im Lande Hadeln (früher den Herzögen von Sachsen-Lauenburg gehörend, 1732 mit Hannover vereinigt) ist der Hauptort die kleine Stadt Otterndorf (2), in der 1778-82 der Dichter Ioh. Heinr. Voß als Rektor lebte. - Am Rande des Hadeler Marschbusens erhebt sich der Geestrücken noch einmal zu 72 m in der Wingst, die wegen ihres schönen Hochwaldes und ihres weiten Ausblickes über die Elbe hinaus von den Bewohnern der waldarmen Umgebung viel aufgesucht wird. e) An der Unterweser das Land Wursten ^ bis an die Geeste. Die Endung um der friesischen Ortsnamen Dorum, Mulsum, Imsum usw. bedeutet „Heim". Um den bedeutenden Bremer Seehandelsplatz Bremerhaven an der Mündung der Geeste haben sich auf hannoverschem Gebiete volkreiche junge Ortschaften entwickelt, die mit jenem zusammen gegen 100000 Menschen bergen. Im N der Flecken Lehe, mit 37451 Cinw. der größte Ort dieses an Mittelstädten armen Reg.-Bez.: Arbeiter- bevölkerung. Südlich von Bremerhaven Geestemünde (25), besitzt einen ausgezeichneten, 1863 vollendeten Hafen, der zumeist dem Handel der Stadt Bremen dient, mehr aber noch stützt sich das Erwerbsleben der Stadt auf den stattlichen, 1897 angelegten und nachher erheblich erweiterten Fischereihafen. Allein 60 Fischgroßgeschäfte, 103 eigene Seeschiffe, zumeist Fischereidampfer, 24600 t messend. Mit seinen 443600 t Seeverkehrs ist Geestemünde der zweite Hasen der Provinz. (Siehe Bilderanhang S. 78.) 1 »Zur Zeit der Baumblüte, wenn das ganze Land wie in einen weißen und rosigen Schimmer gehüllt erscheint und ein tausendsältiges, wohliges Leben darin summt und schwärmt und jubelt, bietet es einen Anblick dar, dessen eigentümliche Zauber- pracht mit nichts vergleichbar ist." - H. Allmers, Marschenbuch. 2 Hadeln von Haduloha — Hader- oder Kampfwald, zurückzuführen auf das gewaltsame Eindringen der Sachsen in dies Gebiet. 3 Wortsaten, d. i. die auf Wurten Wohnenden: die Wurten sind künstliche Auf- schüttungen, die notwendig waren, da das Land vor der Eindeichung besiedelt wurde. O ehlmann, Landeskunde von Hannover und Braunschweig. 4. Aufl. 3

4. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 2

1913 - Breslau : Hirt
2 I. Allgemeine Übersicht. 2. Die Lande Hannover und Braunschweig füllen in Gestalt eines schiefen Vierecks die Nordwestecke des Deutschen Reiches. Oft wird dieses unser Heimatland mit dem Namen eines ehemaligen Kreises des alten Reiches als Niedersachsen bezeichnet. Unter diesem Begriffe ist nach den heute geltenden Verhältnissen etwa alles das zu verstehen, was durch die Grenzen von Hannover und Braunschweig vom übrigen Reichsgebiete getrennt wird. Der östliche Teil dieser Länder springt bis über die Werra hinaus nach 8 vor; die größte Einbuchtung der Grenze findet sich an der Südwestseite in der Nähe der West- fälischen Pforte. Außerdem umschließt Niedersachsen in der Mitte andere Staats- gebiete, nämlich die Freie Hansestadt Bremen, einen Teil von Hamburg und das Hauptland des Großherzogtums Oldenburg, das den Titel Herzogtum Oldenburg führt. Durch dieses wird Hannover zerlegt in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil, die nur durch einen schmalen Streifen Landes am Dümmer * zusammenhängen. Der kleinere Teil umfaßt \ des Gesamtgebietes. Eine natürliche Grenze wird gebildet durch den Lauf der Elbe, die Nordsee, die Emsmündung, den Dollart und das Burtanger52 Moor. Der Harz als Eckpfeiler unseres Gebietes gehört größtenteils entweder zu Hannover oder zu Braunschweig, außerdem zu Anhalt und der Provinz Sachsen, an den übrigen Seiten finden sich nur auf kurze Strecken natürliche Grenzen. Die staatlichen Grenzen beschreiben starke Biegungen und Zickzacklinien, und die han- noversche überschreitet bei Mecklenburg auch für eine kurze Strecke die Elbe. 3. Nachbarländer sind an der äußeren Seite die Niederlande und die preußischen Provinzen Westfalen, Hessen-Nassau, Sachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein,- außerdem auf kürzere Strecken die beiden Lippischen Fürsten- tümer, Waldeck, Anhalt, Mecklenburg-Schwerin und Hamburg. 4. Die äußersten Punkte liegen- im S beim Dorfe Escherode, zwischen der Werra und der Fulda, unter 51° 19' n. Br.; im N bei Freiburg an der Elbe unter 53" 54'; im O bei Schnackenburg an der Elbe unter 11°35' von Gr.; im W bei der Bauerschaft Wielen im Bentheimschen unter 6° 41' von Gr Gib an die Entfernungen in Graden, km und Tagemärschen (1 Tagemarsch 30 km). Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkte beträgt 19^ Minuten, der längste Tag ist am Nordende Stunde länger als am Südende. Da unsere Uhren nach der Mitteleuropäischen Zeit gestellt sind, die für den Meridian von Stargard in Pommern, den 15. von Gr., auch zugleich die Ortszeit bedeutet, sür alle Orte aber, die westlich von Stargard liegen, der wahre Mittag auf je 1 Längengrad um 4 Minuten später eintritt, so ist für alle Orte uuseres Gebietes eine bestimmte Anzahl von Minuten zuzuzählen, wenn die Ortszeit bestimmt werden soll. Es ist danach gegenüber unserer Uhrzeit in Wahrheit später Mittag, steht die Sonne später auf ihrer größten Tageshöhe in Goslar, Wolfenbüttel, Braunschweig und Lüneburg um 18 Minuten, Duderstadt, Clausthal, Osterode am Harz 19, Celle, Göttingen, Hildesheim 20, Hannover, Münden 21, Stade 22, Geestemünde 26, Wilhelmshaven 27, 1 Dümmer = Tiefes Meer; der Zusatz See ist also überflüssig. 2 Tangen — Zangen sind die schmalen Sandwälle, die durch das Moor laufen, und nach einem Dorfe auf einer der Zangen heißt diese Burtange.

5. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 3

1899 - Breslau : Hirt
Allgemeine Übersicht, — Bodengestalt. Flüsse. 3 wird etwa bezeichnet durch die Städte Helmstedt, Wolfenbüttel, Hannover, Minden und Bramsche. Die Hauptteile dieses Gebirgslandes sind: 1. Der Harz, nahe der Grenze der Brocken, 1141 m. 2. Das Ostfälische oder Leine-Bergland. 3. Das Weser-Bergland, wie das vorige nirgends höher als 550 in. b. Die zwei n.ö. Viertel — Ost-Hannover — gehören der nord- deutschen Tiefebene an. Hauptteile: 4. Die Moore zwischen der Aller und dem Dümmer. 5. Der Lüneburger Heidrücken. 6. Der Kranz der Marschen und der Moore um den Heidrücken. c. Das w. Viertel — West-Hannover — gehört ebenfalls zumeist dem norddeutschen Flachlande an und liegt überwiegend im Gebiete der großen Moore. Hauptteile: 7. Das Gebiet der mittleren Ems. 8. Ostfriesland. Neune nach der Karte die 7 hannoverschen Inseln in der Nordsee. 6) Höhenvergleiche. Ein dreistöckiges Wohnhaus hat etwa 15 in, ein mittelhoher Kirchturm 50 in, die Marktkirche zu Hannover 95,5 ni, ein Seedeich 4—8 m, eine Jnsel- düne au der Nordsee bis 35 in Höhe. See höhe besitzen: die Stadt Hannover 55, Münden 141, der Wilseder Berg, der höchste Punkt der Lüneburger Heide, 171, der Deister 410, der Wurmberg, im Harz, höchster Punkt von Braunschweig, 970, der Bruchberg, im Harz, höchster Punkt Hannovers, 925, die Zugspitze, höchster Punkt des Deutscheu Reichs, 2900, der Montblanc 4810, der Gaurisaukar-Evsw^erest, im Himalaja, 8800 in. 7) Flüsse. Fast T\ unseres Gebietes werden dnrch die Elbe entwässert, f72 durch die Weser und T2¥ durch die Ems. Die Weser ist für uns somit der wichtigste Strom. a. Die Elbe, vom Riesengebirge. Nebenflüsse in unserem Gebiete: Bode, vom Harz, Jeetzel, Ilmenau mit der Luhe; Este, Lühe, Schwinge und Oste. Haupthafen Harburg. Die Elbe übertrifft an Wassermenge und Seeverkehr die Weser erheblich, und Har- bürg ist, was den Verkehr mit Flußschiffen anbetrifft, der bedeutendste Hafen unseres Landes. Die Flutwelle ist bis Geesthacht, unterhalb Lauenbnrgs, in seltenen Fällen bis Bleckede hinauf spürbar; der Strom gleicht von der Mündung der Schwinge an einem Meerbusen, und seine Breite beträgt bei dem hamburgischen Cuxhaven 15 km. — Die tiefe, wasserreiche Oste wird bald unterhalb der Quelle schiffbar. I). Die Weser. Ihr eigentlicher Quellfluß ist die grüne Werra1), die auf dem Thüringer Walde entspringt und sich bei Münden mit der roten Fulda vereinigt. L. Emmer, Wem, Aue und Hunte, durch den Dümmer. R. Aller, mit Oker, Fuse, Leine, Oertze und Böhme; die Lesum, die aus der Wümme und Hamme entsteht, und die Geeste. Haupthäfen Münden, Holz- minden, Hameln, Nienburg und Geestemünde. Werra und Fulda sind bereits vor dem Eintritte in hannoversches Gebiet kahn- bar, und die letztere ist auch durch eine größere Strecke hin kanalisiert, während dies für die eigentliche Weser oberhalb Bremens noch aussteht. Immerhin geht die regelmäßige l) Die Werra führte im Althochdeutschen den gleichen Namen wie die Weser- Wffuraha, Wisüra, Wesera, woraus durch Assimilation Wiraha, Werraha und dann Werra wurde. 1*

6. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 12

1899 - Breslau : Hirt
12 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. Ausgenutzt wird das Moor zunächst zur Gewinnung von Torf, der in immer mannigfaltigerer Weise verwertet wird. Doch ist dies eine Art Raubwirtschaft, die nur dann zweckmäßiger ist, wenn unten guter Kleiboden gefunden wird; zumeist aber lagert dürftiger Sand unten, und auch im Tiefmoore vergehen lange Jahre, ehe das Torfpolster wieder die alte Höhe erreicht hat. Noch weniger gut steht es um das Abbrennen des Moors, das zum Glück immer mehr abnimmt. Im Hochmoore wird die oberste Pflanzen- decke im trocknen Frühjahr in Brand gesetzt, endlose Wolken braunen Moorrauchs wälzen sich bis tief ins Mittelgebirge hinein, und in den durch die Asche gedüngten Bo- den säet der arme Moorkolonist seinen Buchweizen. Aber nach etwa 6 Jahren ist die Kraft des Bodens erloschen, und 30 Jahre muß er nun brach liegen. Nicht sehr erheb- lich ist auch der Nutzen, der von der Narbe des Hochmoors durch Hutuugen und Hieb von Heidplaggen zum Düngen und zur Streu gewonnen wird. Weit Bedeutenderes hat geleistet die Fehnwirtschaft (Fenn, Fehn, Veen — Morast). Es werden Entwässerungs- und Schiffahrtsgräben angelegt, der Torf zum Teil abgegraben und verfrachtet, und auf dem übriggelassenen und mit dem Sande des Untergrundes gemengten Boden erblüht behäbiges landwirtschaftliches Leben. Das sieht man an der Wümme, Oste, Hamme und in Ostfriesland, ja die Stadt Papenburg mit ihrer rührigen Reederei ist aus einer Fehn- kolonie erwachsen. Die „Moordamm-Kultur" besteht in der Bedeckung des Tief- moors, das vorher entwässert sein muß, mit einer Sandschicht. Dadurch werden die Wachstumsbedingungen für Ackerfrüchte so günstig gestaltet, daß die so behandelten Böden an Höhe und Sicherheit der Ertrüge den besten Marschboden übertreffen. Endlich aber hat der Chemiker das unangegriffene Hochmoor selbst erobert, indem er den Bauer lehrte künstlichen Dünger in seine bare, blanke Narbe zu thuu, und nunmehr wogen auf der ehemaligen Wüstenei die schönsten Roggenfelder. — Unter der Moordecke findet sich viel- fach der Ort- oder Rafeneifenstein (f. S. 15s.). Da wo die Flüsse langsam, aber ungehindert zum Meere ziehen, lassen sie den Schlamm zu Boden fallen, den sie aus dem Berglande mit sich führen, und dieser bildet daun das Marschland (7,3^ der Gesamtfläche von Hannover)'), das an den breiten Mündungsbusen unserer großen Ströme sich am weitesten ausdehnt. Ist die Marsch soweit in die Höhe gewachsen, daß sie über dem mittleren Spiegel des Meeres und der Flüsse liegt, so wird sie durch Deiche geschützt. Dies sind Wälle mit steiler Innen- und langsam abfallender Außenseite, welche letztere durch Stroh- oder Steinwandungen ge- schützt ist. Ihre Unterhaltung kostet jährlich Hunderttausende. Die Binnengewässer werden mittels Schleusen, Siele genannt, durch die Deiche hindurch abgelassen. Neu einge- deichte Landstrecken heißen Polder; sie erinnern durch ihre Fruchtbarkeit an den Boden Ägyptens, und im Anßendeichs-Lande reicht das saftige Gras dem weidenden Rindvieh bis an den Bauch. Vor der Küste ist durch das Spiel der Wellen und des Windes die Kette der Sand- hinten2) aufgehäuft. Aber das ungestüm anbrandende Meer hat sie zerrissen und in Inseln aufgelöst, es hat sich auch über das Marschland hinter den Inseln ergossen, da es durch die Deiche nicht vollständig beschützt werden konnte. Im 14. Jahrh. begann der Einbruch der See in die Gefilde, die jetzt der Dollart bedeckt, und entstand auch der Jadebusen. „Nordsee, Mordsee". Das Schlamm- und Sandland der Watten zwischen den Inseln und den Deichen wird täglich zweimal vom Seewasser bedeckt und zweimal zum Teil trocken gelegt <Wattenpost nach Norderney!). Die Watten gewähren ergiebigen Fischfang und für Küstenschiffe eine ruhige Fahrstraße vou der Südersee bis zur Elbe. — Die Höhe einer gewöhnlichen Flut betrügt etwa 2 m, diejenige einer Sturm- flut bis 8 m über dem Ebbespiegel. Die Nordsee, besser das Deutsche Meer genannt, ist verhältnismäßig flach, in der Nähe unserer Küsten selten über 20 m tief. Weit ragen in sie hinaus die sandigen 1) Die Geest umfaßt 73, das Bergland 19x- 2) S. die Bilder S. 52—53.

7. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 4

1899 - Breslau : Hirt
4 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. Dampfschiffahrt — von Dürrezeiten abgesehen — bis Münden, so daß der Strom 411 km Fahrrinne besitzt (die Elbe hat 846), und bis Bremen gelangen seit der großartigen Regelung und Tieferlegung des Strombettes Seeschiffe von 5z m Tiefgang, Alle andern Häfen Hannovers übertrifft Geestemünde an Seeverkehr (S. S. 41). Wie die Elbe und die Ems besitzt auch die Weser eine weite, schlauchförmige Mündung, nach N.n.w. der an- dringenden Flut entgegengebogen. Zum Gebiete der Weser gehört das Steinhuder Meer. c. Die Jade. Wilhelmshaven. Das oldenburgische Flüßchen Jade ist ganz unbedeutend, da sein Mündungsgebiet durch den Einbruch des Meeres in den Jadebusen verwandelt ist. d. Die Ems entspringt nahe dem S.o.-Ende des Teutoburger Waldes, durchfließt den Meerbusen Dollart, mündet ins Meer als Oster- und Wester- Ems zu beiden Seiten von Borkum. Nebenflüsse Hase und Leda oder Lede. Haupthäfen Papenburg, Leer und Emden. Die Bildung des Dollart hat im 14. Jahrhundert begonnen und bis ins 16. fortgedauert; seit 1545 haben die Holländer angefangen ihn durch Deichbauten einzuschränken. Die Schiffbarkeit der Ems für kleine Flußschiffe beginnt bereits in der Provinz Westfalen, Seeschiffe gelangen bis Papenburg. e. Die Vechte, im Bentheimschen, mündet als Vecht auf niederländischem Gebiete in die Südersee. 8) Unsere Heimat gehört zwei Staatsgebieten an: Braunschweig ist ein Herzogtum; Regeut Albrecht, Priuz vou Preußen. Hannover ist eine Provinz des Königreichs Preußen; König Wilhelm Il, Deutscher Kaiser. Braunschweig liegt ganz überwiegend im Südosten des Gesamtgebietes. Einwohner qkm Einwohner auf 1 qkm Braunschweig . 434213 3672 118 Hannover . . . 2422020 34510 63 Preußen . 31855123 348607 91 Deutsches Reich. 52279901 540663 97 9) Einteilung. Die Provinz Hannover, durch dazwischen liegende andere Gebiete in 3 große Stücke gesondert, wird eingeteilt in die 6 Regiernngs- bezirke (R.b.): Hildesheim, Hannover, Lüneburg, Stade, Osnabrück und Aurich. Hst. Hannover. Hildesheim gehört zum s. Landesteile und zum ö., die 3 folgenden zum ö.; die beiden letzten R.b. bilden den westlichen. — Abgesonderte Landesteile (Exclaven) sind an der Weser Polle und Bodenwerder; s.o. am Harze die Grafschaft Honstein und am Jadebusen Wilhelmshaven. Braunschweig wird eingeteilt in die 6 Kreise Holzminden, Gandersheim, Wolfenbüttel, Braunschweig, Helmstedt und Blankenburg. Hst. Brauuschweig. Die beiden ersten Kreise füllen zumeist den langgestreckten Landesteil von der Weser bis zum Harze, die 3 nächsten das Hauptstück n. vom Harze und den ö. Teil des vorge- nannten; Blankenburg liegt im ö. Harz. Abgesondert liegen Ealvwrde, in der Provinz

8. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 15

1899 - Breslau : Hirt
Landschaftskunde. — N.o.-Hannover, Emsgebiet. 15 von breiten Wassergräben eingeschlossene Gehöfte, stattliche Thoreinfahrten, zierliche Blu- mengärtchen, Fachwerkhäuser mit bemalten Balken und buntgefügten Ziegeln, 400000 Obstbäume, die im Frühjahr das „Kirschenland" in ein weißes Blütenmeer vermandeln ]), die schiffreiche Elbe — alles das gestaltet das Alte Land zu der anmutigsten aller Marschen. c. Zwischen der Schwinge und Oste das Land Kehdingen (Kaje — Gestade) mit der großen, nicht eingedeichten Insel Krautsand, der schwerste Marsch- boden, das Land der Ziegeleien, die von lippischen Arbeitern betrieben werden. Etwas unterhalb Stade beginnt die Reihe der 8 Küstenforts, die unweit Bremer- Hävens endet. 6. Die Oste-Marsch leitet hinüber nach dem Lande Hadelnd, das dnrch^ den Geeste-Kanal und andere Wasserstraßen entwässert wird (s. S. 39); der Überfluß des Wassers im Balksee wird durch den Neuhäuser Kanal ab- geführt. s. An der Unterweser die Marschen: Land Wursten ^) bis zur Geeste (friesische Ortsnamen auf um — Heim), Vielank), Land Wührden und Osterstade, bekannt durch das traurige Schicksal der Stedinger im Kreuzzuge des Erzbischofs von Bremen, 1233. f. Hinter den Wesermarschen dringen die Moore tief in den Geestrücken ein, und der kahnbare Kanal Hamme — Oste — Schwinge verläuft ganz überwiegend auf Moorboden. Das einst berüchtigte Teufelsmoor ist durch Fehnwirtschaft sehr verkleinert. Das „Schwimmende Land" von Waakhausen (Kreis Osterholz) ist ein bis 5 m starker Moorboden, der mit den darauf ruhenden Bäumen, Feldern und Gärten durch die Gewässer gehoben oder gesenkt wird. N.ö. vom schwimmenden Lande schaut der 52 m hohe Weyerberg weithin über das Moorgebiet. Er trägt das aus Findlingsgranit errichtete Denkmal des Moorkommissärs Findorf, der im 18. Jahrhnn- dert gegen 800 Feuerstellen im öden Moor gegründet hat. An seinem Fuße liegt Worpswede, mit seiner vielgenannten Malerkolonie. — Das benachbarte St. Jürgens- land (St. Georgsland), an der Vereinigung von Wümme und Hamme, die zusammen die Lesum bilden, ist ein Wiesenmoor, das allwinterlich bis auf die Wurten vollständig über- schwemmt wird. 7. Das d3cbtet der mittleren Ems ist Moorland, das von Sandrücken und an den Flüssen von Marschstreifen durchzogen ist. Aus den ärmeren Landstrichen wandert ein Teil der Bewohner allsommerlich als „Hollandsgänger" zu Torf- und Wiesenarbeiten nach den Niederlanden. Doch läßt dieser Brauch mehr und mehr nach, während die Zahl der Sommerarbeiter aus den ö. Landesteilen stets zunimmt, a. Unter den Sandstrecken ist die fürchterlichste der Hümmling. Waldverwüstung und Plaggenhieb haben die Feldnarbe vernichtet; vom Winde ge- peitscht, jagt der „wütende Sand" über das Land und wird zu wandernden Dünen auf- gehäuft. Nur schwer gelingt es die Dünen durch Dünenpflanzen und Einsetzen von Kiefern festzulegen. Verderblich wirkt für das Pflanzenleben die Bildung des Ortsteins, *) "Zur Zeit der Baumblüte, wenn das ganze Land wie in einen weißen und rosigen Schimmer gehüllt erscheint und ein tausendfältiges, wohliges Leben darin summt und schwärmt und jubelt, bietet es. einen Anblick dar, dessen eigentümliche Zauberpracht nnt nichts vergleichbar ist." — H. Attmers Marschenbuch. -) Hadeln von Haduloha — Hader- oder Kampswald, zurückzuführen auf das ge- waltsame Eindringen der Sachsen in dies Gebiet. 3) Wortsaten, d. i. die aus Wurten Wohnenden. 4) D. i. Niederland.

9. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 39

1899 - Breslau : Hirt
Bevölkerung. — Verkehrsmittel und Handel. 39 wo im Reiche. — Als eigentümliche Gewerbszweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. — Die früher im s. Hannover blühende Leinen erzeug nng, die auf Hausfleiß beruhte, geht immer mehr zurück. 9) Verkehrsmittel und Handel, a. An Ch ansseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1894 in Br. auf je 100 qkm: 86 km, 1895 in Han- nover: 36 km, iu ganz Preußen: 26 km. Dem wohlgepflegten brannschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf erworben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. d. Im Jahre 1897 kamen in Braunschweig 13,3 km Eisenbahnen auf 100 qkm, in Hannover 6,z?, in ganz Preußen 7,91, im Reiche 8,53; hin- gegen kamen auf je 10000 E. in Br. ll,i, in H. 10, in Preußen 8,85, im Reiche 8,74 km Eisenbahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Br. die Linie Brannschweig-Wolfenbüttel vollendet, in H. 1844 die Linie Hannover-Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die- jenigen, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, und die Linie Magdeburg- Kreiensen-Holzminden-Köln. — Gieb an nach der Karte den Verlauf dieser Linien und die Anschlüsse nach den Nachbarländern! — Von den 2453 km Bahnen Hannovers waren 1897 628 km Kleinbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des kleinen Ortsverkehrs gelegt haben; in Br. waren es 142 von 488 km. c. Hauptsitze der Handelsthätigkeit sind die Städte Braunschweig und Hannover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die unter k. ge- nannten Seehäfen. 6. Die N.w.-Ecke des deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, die ansehnliche Zahl von rund 300 km schmaler, aber kahnbarer und zum Teil auch Flußschiffen zugänglicher Moor-Kanäle. Dazu kommt mit 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems-Jade- Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehn-Kanäle, die dazu dienen, die großen Moore zu entwässern, den Absatz ihrer Erzeugnisse, namentlich des Torfes, und die Zufuhr der benötigten Stoffe zu ermöglichen, und welche die Wüsteneien in blühende Landschaften verwandelt haben. Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems-Jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. Mark gekostet und besitzt 8,50 m Sohl-, 17,62 rn Wasserspiegel-Breite bei 2,1 rn Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 rn tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelms- Häven zugänglich macht, sich nicht umgehen lassen wird. Die merkwürdige Kesselschleuse bei Emden s. in der Vogelschau über diese Stadt S. 58. — Unter den übrigen Kanälen sind durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler K., der, 33,7 km laug, vom Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt und für die Me- lioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der Geeste-K. von jenem See nach der Weser zieht; sodann der Hunte-Ems-K. mit 44,2 und der Süd-Nord-K- mit 45,2 km. Dieser bildet einen Teil der künstlichen Wasserstraßen, die von der Vechte abwärts zwischen der Ems und der holländischen Grenze nach N. ziehen. — Eine eigen- artige Anlage in den kleineren, grabenartigen Kanälen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind

10. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 40

1899 - Breslau : Hirt
40 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. und das Oberwasser vom Unterwasser trennen. Jene Klappen schwingen an ihrem unteren Ende um eine Welle und können von dem auf- wie ab- wärts gehenden Kahne niedergedrückt werden. Nach seinem Durchgange richten sie sich von selbst wieder auf. Dem Verkehr der Küstenfahrer und der flachgehenden Dampfer, welche die Inseln anlaufen, dient die zwar seichte, aber wohlge- schützte, belebte Fahrstraße in den Watten, die mit Baken und Ton- nen bezeichnet ist. Indessen anch dem Großverkehr wird unser Bin- nenland erschlossen werden dnrch den nahezu vollendeten Dort- mund-Ems-Kanal. Dieser soll durch eine Fahrstraße von fast 300 km den Berkehr des Niederrheins, den dessen w. Biegung nach Holland ablenkt, dem Reiche sichern und wird hoffentlich den Ems- Häsen neues Leben bringen. Er geht an Münster vorbei bis an die Hase- münduug, dann im Bette der vertief- ten Ems bis 9 km vor Emden und zuletzt als Seitenkanal in den Dollart. Tiefe 2^ in, Spiegelbreite 30, Sohl- breite 18 m. Geplant wird sodann der Mittel- lttnd- oder auch Rhein - Weser- Elb-Kanal. Er soll bei Bewer- gern vom Dortmund-Ems-Kanal abzweigen, bei Bramsche die Hase, bei Minden die Weser, n. von Hannover die Leine und sodann an- dere Nebenflüsse der Aller über- schreiten, die Niederung des Dröm- lings benutzen und, neben der Ohre abwärtssteigend, bei Henrichsberg, n. von Magdeburg, die Elbe erreichen. Er bietet gewissen Bedenken gegen- über den nicht häufig in der Welt vorkommenden Vorteil, daß er auf 325 km Länge nur 6 Schleusen nötig hat, dabei auf 173 km gar keine. Ge- plante Stichkanäle: nach Osnabrü ck, Stadthagen. Hannover - Linden, Hildesheim, Peine, Braun- schweig und Magdeburg.
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